Herstellen von Rückmeldkontakten S-88 K-Gleis
 
Um bei einer digital gesteuerten Modellbahn, die über Software und/oder einer moderne Zentrale gesteuert werden soll, benötigt man Rückmeldekontakte (RMK). Diese werden dann u. a. über S-88 Module von der Zentrale und/oder Software ausgewertet. Über diese Auswertung werden dann Züge, Weichen, Signale und sonstiges Zubehör gesteuert.
Diese Kontaktgleise wirken wie ein Lichtschalter und geben den Zustand aus oder an bzw. besetzt oder frei an die S-88 Module weiter. Dies geschieht in dem die beiden Außenschienen elektrisch von einander getrennt werden. Fährt oder steht ein Zug, wird der RMK als "Licht an", also besetzt gemeldet. Befindet sich kein Zug auf diesem Gleisabschnitt, wird dieser als "Licht aus", also frei gemeldet. Wie viele Gleise als Rückmelder man benötigt, hängt i. d. R. von der Anlage, dem Streckenverlauf und der Software/Zentrale ab. Ich habe mir jedes Gleis Rückmeldfähig gemacht, um später keine Gleise ausbauen zu müssen und dies dann nachträglich umbauen zu müssen. Es war zwar am Anfang jede Menge an Mehrarbeit, die sich aber im nachhinein als Vorteilhaft erwiesen hat.
Hier möchte ich nun aufzeigen, wie man mit dem K-Gleis, Rückmeldefähige Gleise selber herstellt.

Zur Anwendung kommen folgende Komponenten:

- Märklin K-Gleis
- IEK Cat-Opto-S-88-Rückmeldemodule
- Märklin Central Station 2 (CS-2)
 
Benötigte Teile und Komponenten
 
Material Komponenten Werkzeuge
- Märklin K-Gleis(e)
- 0,25 m² Kabel/Litze
- Kabel zur Stromversorgung
  für den digital Strom und der
  Stromversorgung der IEK
  S-88 Module
- Adapterkabel S-88 zu RJ45
- Patchkabel
- Märklin CS-2
- IEK
Rückmeldedecoder S-88
  Cat-5 Opto
- Trafos 60 VA
- Verteilerleisten
- div. Stecker für 
  Verteilerleisten

- kleinen Seitenschneider
- kleine Flachzange
- Abisolierzange
- Lötstation alter. Lötkolben
  incl. Lötzinn
- Lötunterlage
- Mini-Bohrmaschine mit
  Trennscheibe
- Schmelzklebepistole
- Teppichmesser od. Skalpell
- Multimeter oder
  Durchgangsprüfer

 
Herstellung eines Rückmeldegleises (RMG)
 
Das benötigte K-Gleis wird mit einem Edding markiert wo es getrennt werden soll. Die Markierung hilft später bei der Montage des Gleises die Isolierte Seite sofort wiederzuerkennen.
 
Der Trennungsschnitt erfolgt in einem Winkel von ~ 45°. Mit diesem Schnitt wird der Übergang sanfter und minimiert eine Entgleisung gegen Null Prozent. Der Schnitt, so wie er ausgeführt wird bzw. werden soll, ist im Bild oben rot dargestellt
 
Nun setzen wir mit der Minibohrmaschine und einer geeigneten Trennscheibe, den Trenn-Gehrungs-Schnitt an. Dieser sollte über einer Schwelle ausgeführt werden, da hier mehr halt für die spätere "Lückfüllung vorhanden ist.
WICHTIG: Bei solchen Arbeiten ist immer eine Schutzbrille anzuziehen.
Ein defektes Auge kann man nicht mehr ersetzen!!!!
 

Nach dem Trennungsschnitt sollte es so aussehen wie auf den Bildern.
 
Als nächstes wird die Lücke mit Schmelzkleber gefüllt. Die Klebepistole sollte vorher schon einige Zeit auf Temperatur sein, damit der Schmelzkleber vollständig die entstandene Schnittlücke auffüllt. Jetzt sollte man das Ganze so ca. 4-5 Minuten hart werden lassen, bevor man zum nächsten Arbeitsschritt weiter geht. Ansonsten lässt sich das "Zeugs" nur bescheiden bearbeiten.
 
Nach dem aushärten des Schmelzklebers, schneidet man den überstehenden und störenden Schmelzkleber mit einem Teppichmesser oder Skalpell weg. Wichtig dabei ist vor allem die Oberseite und Innenseite des Schienenprofils. Sollten sich dort störende Reste befinden, ist eine Entgleisung vorprogrammiert. Also, hier mehr als sauber arbeiten!
 
Nun noch das Kabel an den Schienenverbinder löten. Das Kabel vorher ca. 5mm ab isolieren, verdrillen und verzinnen. Als nächstes wird der Schienenverbinder vorverzinnt, Lötkolben nochmals reinigen und dann beide Teile zusammen bringen (verlöten).
 


Zur Prüfung ob alles so ist wie es sein soll und auch so funktioniert, wird das Gleisstück mit einem Durchgangsprüfer/Multimeter dreifach durchgemessen. Siehe Bilder über Text.
 
Bei dieser Methode ergeben zwei Gleishälften von zwei Gleisen einen Rückmeldekontakt.

Eine andere Methode wäre noch zu erwähnen, da ist ein ganzes Gleis ein Rückmeldekontakt.
Hierzu muss man Isolierschienenverbinder an einer Schienenseite verwenden. Die Schienenköpfe muss man mit Sekundenkleber isolieren, um ein überspringen der Masse zu verhindern. Des weiteren benötigt man noch Märklin Masseanschluss 7500.

Man kann sich auch die Arbeit mit dem Isolieren der Köpfe sparen und trennt einen Teil von einem Gleis ab und setzt dazwischen den Masseanschluss 7500. Das Kontaktstück sollte aber mit Sekundenkleber fixiert werden, damit es nicht verrutscht. Diese Möglichkeit ist aber nicht empfehlenswert, da diese bei Wagenverlust, unter umständen kein "Besetzt" meldet. Was dann passiert, kann man sich an fünf Finger abzählen.

Die sauberste und sicherste Methode, ist eine lückenlose Rückmeldung. Dann spielt es auch keine Rolle, wenn ein Wagen keine Lust mehr hat mit im Verband zu fahren. Dieser Gleisabschnitt wird dann als Besetzt gemeldet. Eine gute Software wie z. B. WinDigiPet, lässt dann keine fahrt auf diesem Abschnitt mehr zu, bis das Hindernis beseitig worden ist.
 
Der IEK Rückmeldedecoder S-88 Cat-5 Opto
 
Der Rückmeldedecoder IEK S-88 Cat-5 Opto kommt hier zum Einsatz. Habe bisher noch keinen Ausfall oder Probleme gehabt. Ein Vorteil dieser Module ist, dass es mit dem Märklin S-88 Bus 100pro kompatibel ist. Was aber noch viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass die Module untereinander mit Patchkabel RJ45 untereinander verbunden werden können. Es besteht auch die Möglichkeit den alten, aber störanfälligeren S-88 Kabelverbindungsbus zu Nutzen. Empfohlene Kabel meinerseits wäre ein RJ45 Cat-6 Patchkabel. Die Länge des benötigen Adapter-Verbindungskabels zur CS-2, wird auf Wunsch von der Firma IEK in der gewünschte Länge gefertigt. Die Patchkabel bekommt man in jedem PC-Laden. Eine Andere Möglichkeit der Verbindung besteht mit TAMS-S-88-N Adaptern an den alten S-88 Bussen.
 
WICHTIG:
1. es dürfen keine Crossoverkabel verwendet werden, da diese gekreuzte Kabel besitzen!

2. des weiteren dürfen die Anschlüsse des Moduls nicht mit einem Patchkabel direkt an einen
    S-88-N Bus angeschlossen werden. Diese besitzen eine andere Kabelbelegung.

3. gleiches wie für Punkt 2, gilt auch für das Loconet.


Alle drei Punkte führen unweigerlich zur Zerstörung des Moduls bzw. der Module. Und unter Umständen schickt man auch die Zentrale ins Nirwana!!
 
Anschluss von Gleisen, Modulen an die Zentrale
 
Auf der Unterseite der CS-2 befinden sich jeweils zwei Anschlüsse. Der Linke ist für die Booster vorgesehen (hellgrün). Der Stecker für das erste S-88 Modul anzuschließen, befindet sich rechts (violett).
Man sollte darauf achten, dass der Stecker richtig herum und fest aufgesteckt ist. Ansonsten beginnt eine ewige Fehlersuche bei der vorhanden Verkabelung der Module.
 
 
Hier nun der Verkabelung.- bzw. Verdrahtungsplan mit allen herzustellen Anschlüssen für eine erfolgreiche Rückmeldung.
 
Abschließend noch ein Bild der IEK S-88-Opto-Decoder im Einsatz auf meiner Testanlage.
 
Für die Richtigkeit und Vollständigkeit aller Angaben,
so wie die Lieferfähigkeit der o. g. Ersatzteile,
übernehme ich weder eine Haftung noch eine Garantie !!!

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Stand 2014-01-22
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